Nachdem ich Gunnar sportlich nicht gewachsen war, habe ich ihn so lange mit meinen Viren bombardiert, bis er wegen Hustens ausgefallen ist. Leider konnten wir heute morgen nur zu viert zur zweiten Königsetappe starten. Sehr, sehr schade.
Wir hatten uns alle vorgenommen den dritthöchsten Pass der Alpen den Col Agnel bzw. Colle dell’Agnello mit 2745 m zu bezwingen. Wir starteten bei angenehmen 18 Grad und die ersten 800 m der wahnsinnigen 1800 m waren bei moderaten Steigungswerten locker zu fahren.
Am Talende ging es dann richtig zur Sache. Es folgten 11 km mit Steigungswerten bis zu 14%. Die ursprünglichen Zweierteams Ralf und Achim bzw. Georg und Jürgen lösten sich auf und jeder kämpfte für sich. Ich fuhr relativ viel Schlangenlinien, weil meine Übersetzung von 36×30 einfach nicht ausreichte. Trotzdem empfand ich die Auffahrt als sehr schön, weil ich mich an den tollen Ausblicken nicht sattsehen konnte und die Temperatur perfekt war.
Nach fast 3h endlich oben:
Die Abfahrt war nicht minder schön und vor allem gut ausgebaut (Wenngleich eine kurze Baustelle mit einer kleinen Klettereinlage zu überwinden war):
Als Tagespunkt 2 stand der Izoard auf dem Programm. Ich hatte zwar eine Umfahrung nach Briancon geplant, aber Georg war ganz wild auf den Pass und Ralf konnte ich auch noch überzeugen.
Er hat es nicht bereut, wenngleich er bei der Pause nicht so glücklich schaut:
Vielleicht dachte er schon an die Auffahrt zum Montgenevre. Da in Briancon keine Unterkunft mehr zu finden war, mussten wir auf den letzten Pass ausweichen. Schaut zwar idyllisch aus:
War aber eine stark befahrene Straße mit vielen LKW und doch steiler und länger als erwartet. Oder wir waren einfach müde…
Aber irgendwann ging auch dieser Pass zu Ende.
Was bleibt ist ein perfekter Tag auf dem Rad in den Alpen, auf den alle stolz sein können. Und Jürgen hat sich seinen Titel „Bergradler“ als Bezwinger des Col Agnel redlich verdient.
Morgen müssen wir nur noch nach Turin rollen ☺️
Starke Leistung zum Tourende. Wetter und Beine haben gepasst. Toller Bericht, danke für die Mühe. Schade mit Gunnar.